Seiten

Motivation und Didaktik

MOTIVATION ZUM BLOG

Die Natur ist ein verlässliches, wenn auch unberechenbares Gegenüber. In immer wiederkehrenden Zyklen gestalten die Jahreszeiten das "Gesicht" der Natur. Ein Sprichwort sagt: "Nach Regen kommt auch Sonnenschein." Und ein Baum, der seine Wurzeln tief in die Erde geschlagen hat, kann Menschenleben überdauern. Aber er wird niemals seinen Standort wechseln.

Die Natur ist bedingungslos. Jeder kann in die Natur gehen, kann von und mit ihr Leben. Es gibt keine Erwartungen und keine Vorurteile in der Natur. Aber auch in allen Konsequenzen ist die Natur bedingungslos. Um in der Natur sicher zu sein, müssen natürliche Regeln befolgt werden. So gibt es nicht überall eine Absperrung vor Gefahren und nicht jede Beere ist gesund.

Die Natur ist ein Erfahrungsraum. Die eigenen Taten wirken sich unmittelbar auf das Leben und Erleben aus: ein Feuer kann wärmen, Früchte schmecken, von Bäumen hat man einen weiten Blick und ein Sturz tut weh. Es gibt viel zu entdecken, wenn es Zeit zum Entdecken gibt. Außer den Naturgesetzen und dem eigenen Umweltbewusstsein gibt es keine Regeln. Es gibt Raum zur Selbstentfaltung, ohne eine Bewertung.

Menschen verändern sich. In schwierigen Situationen können Beziehungen zerbrechen. Politische Systeme können sich verändern. Reichtum kann plötzlich in einer Krise verschwinden. Die Natur ist eine verlässliche, bedingungslose und freie Konstante. In ihr spiegelt sich eine planvolle und geniale Schöpfung wieder. Die Natur ist nicht bloß eine Ressource, sondern eine Lebenswelt. Wer ihr mit Respekt begegnet und sie kennen lernt, der kann sich an ihren Wundern erfreuen.

In der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sehe ich in der Natur eine feste Größe und einen Ort, der ihren Bedürfnissen sehr nahesteht. Das Gefühl, von einem Erwachsenen nicht wahrgenommen zu werden oder überversorgt zu sein, kann in der Begegnung mit der Natur kompensiert werden.

DIDAKTISCHER HINTERGRUND

Kinder und Jugendliche erleben sich selbst in kulturell, institutionell und gesellschaftlich vorkonstruierten Lebensräumen. Ihre Lebenszeit ist inhaltlich und räumlich vorstrukturiert, um sie zu selbstständigen und alltagsfähigen Menschen zu erziehen. Das Erlernen sozialer Kompetenzen ist Vorrausetzung für eine Entwicklung zu einer „eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (§ 1 SGB VIII). Persönlichkeitsentwicklung und Soziales Lernen geschieht in der Selbsterfahrung, im Nachvollziehen, Reflektieren und Deuten von Erlebten. In meiner Arbeit verstehe ich mich als Partner in der Lösungsfindung. Kulturelle Standards werden kritisch hinterfragt und individuelle Lösungsansätze erprobt. Dabei sollen junge Menschen in die Lage versetzt werden, sprachfähig zu sein und selbstbestimmt zu handeln.

Das bedeutet für meine Arbeit:
Ich erarbeite mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen alters- und zielgruppenspezifisch Themen des „Sozialen Lernens“. Die Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen und Ressourcen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsen sowie an ihrer Um- und Mitwelt. Beim Lernen steht das ERLEBEN VON SINNZUSAMMENHÄNGEN im Vordergrund.

Einige Angebote finden in der Freizeit der Beteiligten statt. Aber auch im Raum Schule ist mir Freiwilligkeit und Selbstbestimmung in der Beteiligung sehr wichtig.

Meine Angebote richten sich an Einzelpersonen und Gruppen und beziehen auch Lehrende als Teil des sozialen Gefüges mit ein. Jedem Kind und Jugendlichen soll eine hohe Wertschätzung entgegengebracht werden. Pluralität und Verschiedenheiten werden als Chancen und als wertvolle Ressource verstanden.